Altersarmut

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„Nach aktuellen Umfragen hat jeder zweite Mensch Angst davor, im Alter arm zu sein. Und diese Sorge ist berechtigt“ erklärt Alisan Sengül, Sprecher des Kreisverbandes DIE LINKE. in Hamm.

Kürzlich erklärte auch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Südwestfalen, dass immer mehr Bürger*innen in Hamm neben ihrer Rente auf eine Grundsicherung angewiesen seien. Die Zahl sei in den vergangenen zehn Jahren um 68 Prozent gestiegen. 2217 Bezieher von „Alters-Hartz-IV“ habe die Stadt zuletzt gezählt.Die Absenkung des Rentenniveaus zwinge immer mehr Menschen, sich im Alter etwas dazuzuverdienen. „Das neue Motto unserer Gesellschaft scheint zu sein: „Maloche bis zum Tode!“ Es ist jedoch inakzeptabel, dass immer mehr Menschen im Rentenalter noch an der Werkbank oder hinter der Ladentheke stehen, weil die Rente, die sie sich ein Leben lang erarbeitet haben, nicht reicht“, kritisiert Sengül.  Die gesetzliche Rente müsse wieder den Lebensstandard sichern. Das Rentenniveau dürfe nicht nur auf dem heutigen Stand stabilisiert werden, es müsse dringend auf 53 Prozent angehoben werden. Dazu reiche ein zusätzlicher Arbeitgeberbeitrag in die gesetzliche Rente von zwei Prozent.Außerdem dürften Lücken in der Erwerbsbiographie, zum Beispiel durch Kindererziehung, Pflege, Niedriglöhne oder Arbeitslosigkeit, nicht zu Altersarmut führen, so Sengül. Finanziert werden kann dies, wenn Mindestlöhne steigen und sich alle Einkommensgruppen und Arbeitgeber solidarisch an der Rentenversicherung beteiligen. Deswegen fordert DIE LINKE, dass alle in die Rentenversicherungs-Finanzierung einbezogen werden, also auch Beamte und Selbstständige. „Und zusätzlich brauchen wir eine Haltlinie nach unten: Eine Solidarische Mindestrente soll sicherstellen, dass das Einkommen im Alter, sofern es weniger als 1.050 Euro netto – das ist die Armutsschwelle - beträgt, mit einem steuerfinanzierten Zuschlag auf diesen Betrag angehoben wird. So geht soziale Gerechtigkeit - und dafür werden wir uns weiterhin einsetzen!“