Corona-Pandemie: Mehr häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder befürchtet

Presse

Zuhause bleiben – so lautet das Gebot der Stunde. Für viele Familien eine große Herausforderung, aber für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder mehr als das. Opferverbände befürchten einen Anstieg der häuslichen Gewalt gegen Frauen und Kinder und warnen: Die ohnehin unterfinanzierten und mangelhaft ausgestatteten Frauenhäuser werden in absehbarer Zeit an ihre Grenzen kommen. DIE LINKE in Hamm schließt sich daher den Forderungen der Zentralen Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser (ZIF) an, damit ihre Einrichtungen von Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern weiterhin Schutz anbieten können.

Vera Handel, Sprecherin des Kreisverbands DIE LINKE erklärt dazu: „Dem Opferschutz muss in Zeiten von Corona mehr denn je Rechnung getragen werden. Dass es zu wenige Frauenhäuser gibt und diese viel zu oft schlecht ausgestattet sind, wird jetzt zu einem massiven Problem. Da braucht es sofort eine unkomplizierte Regelung. Um dem Platzmangel entgegen zu wirken, sollten Kommunen deshalb von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und Kindern Übernachtungen in Hotels ganz unbürokratisch finanzieren. Kurzfristig muss die telefonische Erreichbarkeit der Frauenhäuser finanziell unterstützt werden."

Unter der Nummer 08000 116 016 unterstützt das Hilfetelefon von Gewalt Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Auch Angehörige, Freund*innen, Nachbar*innen sowie Fachkräfte werden anonym und kostenfrei beraten. Auch die telefonische Beratung in Hamm, unter der Nummer 02381 53061, ist weiterhin erreichbar. 

„Gesellschaftliche Solidarität ist nun gefragt. Und sie sollten nicht zögern, Menschen, die von Gewalt betroffen sind, ihre Unterstützung anzubieten und sei es, wenn sie 'nur' die Telefonnummer einer Beratungsstelle heraussuchen und weitergeben“, schließt Handel.