LINKE kritisiert Krankenhausplanung der Landesregierung

Presse

Am vergangenen Freitag hat Gesundheitsminister Laumann seine Pläne für die zukünftige Krankenhausplanung für das Land NRW vorgelegt. Die Planungsgrundsätze sollen sich in Zukunft an Leistungsbereichen orientieren. Damit einhergehen soll die Schließung von Krankenhäusern und die Zentralisierung der Versorgung auf wenige spezialisierte Kliniken. Die Landesregierung geht bei ihren Plänen von einer Überversorgung in Ballungsräumen aus.

Rebekka Kämpfe, Direktkandidatin der LINKEN in Hamm, findet diese Ausrichtung gerade nach den Erfahrungen mit Corona völlig unverständlich. Sie erklärt: „Wir wenden uns gegen Krankenhausschließungen, da sich gerade in der Pandemie gezeigt hat, dass alle Krankenhäuser gebraucht werden. Wenn Minister Laumann von Zentralisierung und nicht von Schließungen spricht, ist das Augenwischerei. Das wissen die Menschen in Hamm sehr gut aus der Erfahrung mit dem St. Josef Krankenhaus in Bockum-Hövel.

Es ist zu befürchten, dass mit der dort angestrebten Schließung, das Ende des Kürzungswahns bei der öffentlichen Daseinsvorsorge nocht nicht erreicht ist. Weitere Krankenhausstandorte stehen auf der Kippe beim vom CDU und FDP vorgelegten Krankenhausplan. Deswegen  braucht es endlich ein grundlegendes Umdenken. Gesundheit darf nicht weiter einem Markt überlassen werden, auf dem die Profite mehr zählen als die Menschen: Statt immer weiter zu privatisieren, muss Gesundheit als Teil des Sozialstaats öffentlich organisiert werden. Wir, DIE LINKE, wollen ein solidarisches, gerechtes und barrierefreies Gesundheitssystem, in dem die Versorgung der Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt steht.

Notwendig sind nicht weniger Krankenhäuser, sondern eine ausreichende Finanzierung der Investitionen in den medizinischen Fortschritt in den Häusern und mehr Personal. Schon heute fehlen viele Tausend Pflegekräfte, das führt zu Überlastung bei den Menschen, die in der Pflege arbeiten. Diese Überlastung führt bei vielen dazu, dass sie den Beruf wechseln, was wiederum den Fachkräftemangel verschärft. Da hilft kein Klatschen in der Krise, wir brauchen endlich höhere Löhne in der Pflege. Wir müssen diesen anspruchsvollen Beruf attraktiver machen. Es gibt tausende ausgebildete Pflegekräfte, die gerne in den Beruf zurückkehren würden, wenn die Arbeitsbedingungen besser wären. Neben besserer Bezahlung brauchen wir eine gesetzliche Personalbemessung im Krankenhaus und in Pflegeeinrichtungen.“