Bildungsproblem in Hamm – auch hausgemacht

Presse

Niemand in dieser Stadt kann überrascht sein, was der Bildungsbericht der Bundesregierung nun auch offiziell feststellt: In der Stadt Hamm steigt die Zahl der Schulabgänger*innen ohne Abschluss, die Abiturquote liegt unterhalb des Bundesdurchschnitts.

„Das ist natürlich eine erschreckende Entwicklung, aber sie ist leider auch hausgemacht. Denn Armut in den Familien trifft immer und  primär die Minderjährigen. Diese Tatsache ist weder bei CDU und SPD, noch bei dem zuständigen Fachbereichsleiter angekommen. In nahezu jeder Sitzung des KJHA weisen wir auf darauf hin, dass ein Programm wie „Kein Kind zurücklassen“ längst ein gescheiterter Modellversuch ist“, erklärt Roland Koslowski, Mitglied im Kinder- und Jugendhilfeausschuss.

„Erfolgreiche Arbeit mit Minderjährigen ist zwingend auf personelle Kontinuität, auf eine seriöse Trägerlandschaft und vor Allem auf Maßnahmen angewiesen, die aufeinander abgestimmt sind. Und selbstverständlich muss in jedem Bezirk jeder Schulabschluss möglich sein. Längeres gemeinsames Lernen, multiprofessionelle Teams an allen Schulen und großzügige Räumlichkeiten sind unverzichtbarer Teil eines funktionierenden  Bildungssystems“, ergänzt Sandra Riveiro Vega, Oberbürgermeisterkandidatin.

„Solange aber ein Fachbereichsleiter nur und ausschließlich auf die großartigen Erfolge des Modellversuches „Kein Kind zurücklassen“ verweist und dabei die Realität vieler Heranwachsender ignoriert, wird dieser negative Trend in der Stadt Hamm nicht gestoppt. Jede/r Heranwachsende ohne Schulabschluss wird seiner Lebensperspektive beraubt“, so Riveiro Vega abschließend.