LINKE fordert mehr Solidarität beim Elterngeld

Presse

„Immer mehr Väter nehmen Elterngeld in Anspruch, doch die durchschnittliche Bezugsdauer liegt weit unter der von Müttern. Es ist noch einige Luft nach oben bei der partnerschaftlichen Aufteilung von Erziehungs- und Sorgearbeit. Deshalb will DIE LINKE zwölf Monate Elterngeld für beide Elternteile, die nicht übertragbar sind, auf Bundesebene durchsetzen. Für Alleinerziehende soll es 24 Monate Anspruch geben. Außerdem muss die unterschiedliche Bezahlung von Frauen und Männern für gleiche und gleichwertige Arbeit endlich beendet werden“, erklärt Vera Handel, Sprecherin des KV DIE LINKE Hamm, zu den aktuellen Zahlen des Elterngeldes.

Besonders erschreckend findet Handel, den hohen Anteil der Leistungsbeziehenden in Hamm, die lediglich den Mindestbetrag des Elterngelds von 300 € oder 150 € beim ElterngeldPlus erhalten. “Während im Bundesdurchschnitt bereits über ein Viertel der Leistungsbeziehenden, deren Kinder ab dem Jahr 2016 geboren wurden, lediglich das Mindestelterngeld erhalten, sind es in Hamm erschreckende 40,2 Prozent der Eltern. Hier zeigt sich einmal mehr, welche Auswirkungen der Niedriglohnsektor und unsichere Arbeitsverhältnisse für Familien und insbesondere für Frauen haben. Es ist daher Zeit, den Mindestlohn endlich anzuheben und vor Ort durchzusetzen, Leiharbeit und Werkverträge zu verbieten, anstatt solche Arbeitgeber durch eine verfehlte Ansiedlungspolitik zu hofieren und die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen effektiv zu bekämpfen.“

Sven Kleinemeier, Mitglied des Sozialausschusses der LINKEN, ergänzt: „Vom Elterngeld und Elterngeld Plus profitieren vor allem Familien mit mittlerem und hohem Einkommen. Familien mit geringem Einkommen oder Hartz IV-Bezug werden diskriminiert, da die Leistungen sich nach der Höhe des vorherigen Einkommens richten und auf ALG-II-Bezüge angerechnet werden. Elterngeld und Elterngeld Plus sind damit keine geeigneten Instrumente, um Kinder- und Familienarmut zu bekämpfen.“