Trinkwasser wird teurer

Presse

Die Stadtwerke Hamm investieren in das Wasserwerk in Warmen-Fröndenberg, deshalb werde es voraussichtlich Preiserhöhungen beim Trinkwasser geben. „Das hört sich auf den ersten Blick logisch an – ist es aber nicht“, erklärt Alisan Sengül, Sprecher des Kreisverbandes DIE LINKE. Hamm. „Wenn die Stadtwerke nicht immer wieder Millionenbeträge in sinnlosen Projekten verpulvert hätten, dann müssten jetzt nicht schon wieder die Bürgerinnen und Bürger zur Kasse gebeten werden“, kritisiert Sengül.

Nach dem Debakel mit der Uentroper Dreckschleuder habe er gehofft, dass die Stadtwerke verantwortungsvoller agieren und sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, doch von Vorsicht und Weitblick sei bei ihren Investitionen weiterhin nichts zu bemerken. So habe der Rat gegen die Stimmen der LINKEN Ratsfraktion im Jahr 2011 die Beteiligung der Stadtwerke an der Hamm Gas beschlossen. Die anschließenden Gasprobebohrungen hätten – neben der Gefährdung für Mensch und Umwelt - mit einem Millionenverlust zu Buche geschlagen. Jahre später habe sich endlich auch in den anderen Fraktionen die Erkenntnis durchgesetzt, - auch unter dem Druck und der Öffentlichkeitsarbeit der Bürgerinitiativen -, dass Gasbohren keineswegs ein Erfolgsmodell sondern ein weiteres Millionengrab sei. 

Und wie immer seien es die Bürgerinnen und Bürger, die die Fehlentscheidungen der Politik ausbügeln müssten: Mit höheren Preisen beim Trinkwasser, Busfahren, Heizen, etc. Das sei nicht in Ordnung, deshalb stimme seine Partei – leider als einzige Partei – in Aufsichtsratssitzungen der Stadtwerke immer gegen Preiserhöhungen in diesen Bereichen. „Für den finanziellen Verlust durch eine fehlgeleitete Energiepolitik nun alle Bürgerinnen und Bürger in Kollektivhaftung zu nehmen, halten wir für einen völlig falschen Weg“, so Sengül.  Statt immer wieder nur die Verluste auf die Bürgerinnen und Bürger abzuwälzen, sollten die Stadtwerke die Gewinne mit ihnen teilen. Kostensenkungen wären eine Möglichkeit, die Schaffung von neuen Angeboten eine andere. „Zum Beispiel könnte in Hamm ein Sozialticket eingeführt werden, oder eine Ringbuslinie, die diesen Namen verdient. Und nicht zu vergessen: Wir könnten wieder in allen Bezirken Freibäder einrichten!“, schlägt Sengül vor.

Doch statt solche positiven Projekte umzusetzen, verharrten die Stadtwerke im Stillstand und müssten zusätzlich zu den zuvor genannten Fehlinvestitionen noch aufgrund der Vorgaben aus dem Stärkungspakt den kommunalen Haushalt mitfinanzieren. Doch damit werde sich seine Partei nicht abfinden, zeigt sich Sengül kämpferisch: „Wir werden weiterhin dafür eintreten, dass den Bürgerinnen und Bürgern ein bezahlbarer und qualitativ guter ÖPNV zur Verfügung steht, und dass die Energie- und Versorgungskosten nicht explodieren!“