LESERBRIEF zur Hammer Tafel

Manfred Krystofiak

Sehr geehrte Frau Mielemeier-Schmidt, als Vorsitzende des eingetragenen Vereins „Hammer Tafel“ haben Sie dem Hammer Oberbürgermeister-Kandiaten der Partei DIE LINKE, Alisan Sengül, in Ihrem Leserbrief vom 7. Februar unqualifizierte und unwahre Äußerungen vorgeworfen. Und weiter schrieben Sie in Ihrem Beitrag, dass der Sprecher einer politischen Partei polemische Aussagen anlässlich des Besuchs des grünen Bundesvorsitzenden, Herrn Özdemir, von sich gegeben habe.

Sehr geehrte Frau Mielemeier-Schmidt,

als Vorsitzende des eingetragenen Vereins „Hammer Tafel“ haben Sie dem Hammer Oberbürgermeister-Kandiaten der Partei DIE LINKE, Alisan Sengül, in Ihrem Leserbrief vom 7. Februar unqualifizierte und  unwahre Äußerungen vorgeworfen. Und weiter schrieben Sie in Ihrem Beitrag, dass der Sprecher einer politischen Partei polemische Aussagen anlässlich des Besuchs des grünen Bundesvorsitzenden, Herrn Özdemir, von sich gegeben habe.

Wissen Sie denn nicht, werte Frau Mielemeier-Schmidt, daß die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sich im Vorwahlkampf eines Super-Wahl-Jahres (Kommunal-, Europa- und Bundestagswahl) befinden und jede sich bietende Gelegenheit von Politikern genutzt wird, ihre Person und das Programm ihrer Partei in den Mittelpunkt zu stellen. Das haben Herr Özdemir und mit ihm die Hammer Grünen und Herr Sengül von der Partei DIE LINKE gemacht – nicht mehr und nicht weniger.

Die, wie Sie schreiben, vielen qualifizierten Fragen und interessanten Anmerkungen, die Herr Özdemir bei seinem Tafelbesuch in unserer Stadt von sich gegeben hat, hätte ich auch gerne gehört –  und möchte sie um folgende Anfragen ergänzen:

1)     Wie ist es zu erklären, dass in einem der reichsten Länder der Erde Menschen für ihr tägliches „Brot“ sogenannte Tafeln aufsuchen müssen?

2)     Haben unsere etablierten Parteien durch ihre Politik der Liberalisierung, Privatisierung und Deregulierung in den vergangenen drei Jahrzehnten nicht mit dafür gesorgt, dass sich eine solch erschreckende Armut in unserem Land entwickeln und ausbreiten konnte?

3)     Ist es nicht an der Zeit, dass die Verursacher dieser Notlage zur Rechenschaft gezogen werden, und eine Verteilung des über Jahrzehnte angesammelten Vermögens von oben nach unten eingeleitet werden muß?

Meines Wissens werden in unserer Stadt und in unserem Land angesichts der schlimmen weltwirtschaftlichen Krise, die nun auf die Realwirtschaft beginnt durchzuschlagen, nur von der Partei „Die Linke“ radikale Umverteilungsvorschläge gemacht.

In Zahlen ausgedrückt:

63 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung unterstützen  die Forderung der Fraktion DIE LINKE, Profiteure für die gegenwärtige Krise durch eine 5-Prozent-Abgabe auf Guthaben-Vermögen ab einer Millionen zahlen zu lassen.

Gut 80 Milliarden Euro würde durch eine solche Vorgabe in die Staatskasse gespült. Mit diesen Milliarden könnten bedürftige Tafel-BesucherInnen vorrangig unterstüzt werden, so dass der beschämende Gang von in der Regel Harz-IV-BezieherInnen zu einer Tafel der Vergangenheit angehörte.