AB Elektronik / Westfleisch – WA Berichterstattung, 28.01.2014

Zu den angekündigten Entlassungen bei AB Elektronik und den Zeitarbeitnehmern bei Westfleisch erklärt Alisan Sengül, Sprecher des Kreisverbandes Hamm: "Obwohl es sich auf den ersten Blick um zwei völlig verschiedene Themen handelt, wird bei genauem Hinsehen die Ursache deutlich und die ist identisch. Sowohl bei der AB Elektronik als auch bei Westfleisch geht es darum einzusparen und zwar ausschließlich bei den Arbeitsentgelten der Beschäftigten. In beiden Fällen geht es um die Gewinnmaximierung der Unternehmen, die Arbeitnehmer sind dabei Mittel zum Zweck und austauschbar".

"Während AB Elektronik einen Teil der Produktion ins Ausland verlagern wird - voraussichtlich nach Rumänien - geht Westfleisch den entgegengesetzen Weg. Rumänen werden nach Münster, bzw. nach Hamm geholt und nicht etwa bei Westfleisch, sondern einer Tochtergesellschaft angestellt, mit Zeitverträgen ausgestattet und in unzumutbaren Wohnungen untergebracht. Die Mietverträge werden mit dubiosen Vermietern geschlossen, überhöhte Mieten verlangt und zusätzlich Transportkosten berechnet, die direkt vom Arbeitsendgeld abgezogen werden. Bei Westfleisch ist das kein einmaliger Vorgang (Heessener Straße), sondern hat Methode", so Sengül weiter.

"In beiden Fällen sind die Arbeitnehmer Opfer und keineswegs Täter; ein Lohnverzicht wie von Frau Jörrißen angedacht, ist eine Sackgasse für die Arbeitnehmer. Gehaltskürzungen in den Aufsichtsräten und Vorständen werden nicht einmal angedacht. Es sind grundsätzlich die Arbeitnehmer, die in die Verantwortung genommen werden. In beiden Fällen wird mehr als deutlich, dass die Gestaltungshoheit längst bei den Wirtschaftsunternehmen (Unternehmen setzen die Eckpunkte und Politik reagiert) liegt und Politik nur noch reagiert. Das sind auch die europaweit sichtbaren Folgen der Agenda 2010. Betroffen sind nicht nur 100 Arbeitnehmer in Werne oder 300 Arbeitnehmer bei Westfleisch, sondern grundsätzlichen auch deren Familien", so Sengül abschließend.