Fracking ist nur ein Geschäft – WA 02.08.2014

DIE LINKE. Hamm

"Völlig zurecht erklärt Herr Thews, Fracking sei nicht hinmehmbar, eine Gefahr für das Grundwasser und ein Geschäft für einige wenige Menschen. Als Mitglied des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag sollte er allerdings wissen, das nach der Sommerpause ein Frackinggesetz, vorgelegt von Sigmar Gabriel (SPD) verabschiedet werden soll. Es wird Herr Tews sein, der gemeinsam mit allen SPD Abgeordneten diesem Gesetz zustimmen wird", so Alisan Sengül, Sprecher des Kreisverbandes.

"Zwar steht im Koalitionsvertrag der schwarz-roten Bundesregierung noch explizit, dass Fracking in Deutschland erst dann möglich werden könnte, wenn dafür keine giftigen Chemikalien mehr gebraucht werden. Davon ist nun nichts mehr zu hören. In einem Brief an die Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Gesine Lötzsch (Linke), schrieb Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), dass Frackingversuche künftig erlaubt seien, wenn ihnen eine Umweltprüfung vorausgegangen sei und wenn sie nicht in Wasserschutzgebieten stattfänden. Weitere Einschränkungen würden derzeit geprüft", erläutert Alisan Sengül.

"Die Eile ist offenbar sowohl den aktuellen politischen Entwicklungen in der Ukraine als auch dem Drängen der Konzerne geschuldet. Die belgische wirtschaftswissenschaftliche Denkfabrik Bruegel (Think Tank Bruegel) hat im Frühjahr eine Studie veröffentlicht, wonach die Europäische Union auch kurzfristig auf Gaslieferungen verzichten könnte, wenn Fracking erlaubt wird. Das Herr Thews all diese Realitäten ignoriert und die Beruhigungs- und Verschleierungspolitik der HammGas unterstützt ist ein unwürdiges Schauspiel", erläutert Alisan Sengül abschließend.