HammGas will probebohren

DIE LINKE. KV Hamm

"Unmittelbar nach der Kommunal- und Europawahl gibt die HammGas nun bekannt, die Flözgaserkundung über eine Probebohrung in Hamm durchführen. Diese Entscheidung stellt allerdings keineswegs eine Überraschung dar. Die unter massivem finanziellen Druck stehenden Stadtwerke – bedingt durch Fehlinvestitionen in das Uentroper Kraftwerk und dem städtischen Haushaltsausgleich durch den sogenannten Stärkungspakt verpflichtet – setzen jetzt genau das um, was bereits mit der Gründung der HammGas beabsichtigt war", erklärt Alisan Sengül, Sprecher des Kreisverbandes Hamm.

"Keine Bürgerin, kein Bürger sollte sich allerdings durch die Worte des Stadtwerke Geschäftsführers beruhigen lassen, denn auch eine sogenannte Probebohrung bedeutet für die Anlieger erhöhte Lärmbelastung, zusätzlichen LKW Verkehr und vor Allem: Auch beim Bohren ohne chemische Zusätze besteht eine erhebliche Gefahr für Umwelt und Gesundheit", so Sengül weiter.

"Wir haben als einzige Fraktion im Rat der Stadt Hamm die Gründung der HammGas abgelehnt. Zu Recht, denn wer probebohrt, wird es dabei nicht belassen. Und wer heute erklärt, ohne Chemikalien zu bohren und zu fördern, der wird keine Probleme haben, morgen zu erklären, Fracking sei nicht auszuschließen. Ist die Genehmigung zum Probebohren erteilt, kann die dauerhafte Genehmigung kaum noch versagt werden. Die durch die HammGas stets zugesagte Transparenz wird dabei allerdings zur Farce. Erst durch wiederholte Nachfragen seitens der BI erklären die Stadtwerke nunmehr, das es eine Änderung im Gesellschafterverhältnis gegeben hat. Die Unverbindlichkeit des Vertrages wird damit allerdings mehr als deutlich: Laut Ursprungsvertrag ist vor dem 31.12.2014 eine Änderung hinsichtlich der Gesellschafter ausgeschlossen", erläutert Sengül abschließend.