Offener Brief an die Hammer Tafel

Offener Brief

Hammer Tafel e.V.

Friedrichstrasse 11a

59065 Hamm

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit bestätigen wir den Eingang Ihres Schreibens vom 09.11.2012 – Teilnahme an der Weihnachtsverteilung der Hammer Tafel vom 17. – 22.12.2012.

Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und sind zu dem Schluss gekommen, an der Verteilung nicht teilzunehmen. Es ist uns bewusst, dass die Hammer Tafel einen enormen Beitrag zur Versorgung vieler Menschen in dieser Stadt leistet. In keinster Weise ist uns daran gelegen, das Engagement und die Leistung der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Frage zu stellen. Wir wissen, dass täglich immer mehr Menschen auf die Tafel angewiesen sind. Es ist uns bekannt, dass wir in der Stadt mit der größten Kinderarmut bundesweit leben.

Wir wissen aber auch, wer für diese Situation verantwortlich ist. Die Politikerinnen und Politiker die im Rat regelmäßig die Weihnachtsbeihilfe ablehnen, zeigen an einem Tag im Jahr viel Pathos, aber wenig Fürsorge. Das zeugt von Doppelmoral und Unehrlichkeit und genau diese Form der Sozialpolitik können und wollen wir nicht mittragen. Wir bitten dafür um Ihr Verständnis.

Wir sind jederzeit bereit uns für die Belange der Tafel einzusetzen, wir werden weiterhin im Rat der Stadt freiwillige Weihnachtsbeihilfen beantragen, wir sind gerne bereit Belange der Tafel nach finanzieller Unterstützung durch die Stadt Hamm in den Rat einzubringen und zu unterstützen.

Allen ehrenamtlich Tätigen der Hammer Tafel wünschen wir weiterhin viel Kraft und Engagement. Wir wünschen Ihnen, aber auch allen Menschen in dieser Stadt, dass Tafeln - wie auch Spaghetticlubs und Suppenküchen - eines Tages der Vergangenheit angehören. Denn so notwendig sie sind, Tafeln sind keine sozialen Errungenschaften, sondern Ausdruck des politischen Versagens.

Mit freundlichen Grüßen

Alisan Sengül                                   Marion Josten

Sprecher des KV                             Sprecherin des KV